Winterpokal

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Dienstag, 22. November 2016

Die erste Glatteisfahrt


Die erste Glatteisfahrt mit dem Quest hatte es in sich. In den üblichen Foren hatte ich bereits im Vorwege gelesen, dass besonders die Vielfahrer gute Erfahrungen mit dem Velomobil bei glatten Straßenverhältnissen gemacht haben.

Als Bereifung habe ich hinten  den Marathon Plus in 50mm/ 26 Zoll drauf. Vorne die 40mm Shredda in 20 Zoll. Also eine sehr gängige Bereifung für das Quest.

Schon bei der Hundegassirunde und dem MTB merkte ich die überfrierende Nässe. Typische Wetterlage: Erst regnet es und danach reißen die Wolken bei Frostgefahr auf.

Fazit: Straßen glatt und ich los. Bereits beim losfahren ist das erste Problem aufgetaucht. Der hintere Reifen trägt nur ein Drittel des gesamten Gewichts beim Quest. Ich vermute sogar noch weniger. Auf jeden Fall drehte der Reifen ordentlich beim Anfahren durch. Da sich im Stand bei einer Kettenschaltung der Gang schlecht schalten lässt, ich also gaaaaanz langsam losgefahren und auch gaaaanz vorsichtig gebremst. Also fahren wie auf Eieren.

Nachdem ich aber einigermaßen eingefahren hatte ging es gut aber langsam Vorwärts.
Die folgenden Landstraßen waren dann auch einigermaßen frei. Vermutlich, weil es sich auch um einen Schulweg handelte.

Außentemperatur war grob so um die - 2 Grad. jetzt machte sich eine weiteres Problem bemerkbar. das Visier siffte immer mehr zu. Es frohr sogar zu, so dass mir nichts anderes übrig blieb, als bei offenem Visier weiterzufahren. Dies war natürlich sehr unangenehm fürs Gesicht.

An dieser Stelle sei einmal erwähnt, dass ein Velomobil von innen so warm ist, dass man selbst bei einstelligen Temperaturen in Kurz/Kurz fahren kann. Einzig die Füße müssen warm eingepackt werden.

Obenrum hatte ich wohl ein Langarmshirt an ( wir hatten ja Frost), als ausgewiesener "Schwitzer" war dieses aber obenrum bereits feucht. Der kalte Wind drückte nun auf die Brust und ins Gesicht. Einfach ausgedrückt, es war schweinekalt.

Es muss für solche Fälle unbedingt ein "Pinlock" fürs Visier her. Dies ist aber ein Thema in einem anderen Blog.

In Achterwehr tat sich dann ein weiteres Problem auf. Wie bereits beim Losfahren erwähnt dreht ja der Hinterreifen bei Glätte schnell durch. In Achterwehr gibt es ein kurzes Stück mit ca. 12 Prozent Steigung. Den Rest könnt ihr euch selbst denken. Ich trete in die Pedale aber ab einen gewissen Steigungspunkt komme ich nicht mehr vorwärts. Erst im kleinsten Gang mit sehr geringem Druck fuhr ich dann diese Steigung hinauf. Dieses Feedback zeigte mir aber wieder auf, wie Glatt es war.

Unterm Strich kam der Mehrspurer sicher mit der langsamsten bisher gefahrenen Zeit am Ziel an. Nachmittags auf der Rücktour hatte sich die Wetterlage beruhigt und ich konnte ohne Zwischenfälle zurückfahren.


Mein Quest am Abstellort meiner Arbeitsstätte.

Sicherheit durch Sichtbarkeit

Dieser Spruch aus der Verkehrsschule gilt nicht nur für die jüngsten und schwächsten Verkehrsteilnehmer, sondern uneingeschränkt für Alle. Also auch für mich.

Hätte ich einen Keller, wäre dieser schon voll mit Sprüchen über das Velomobil. Eine immer wieder kehrende Kernfrage:

"Ist der nicht zu tief?"
"Sieht man dieses Fahrrad überhaupt?"
"Kann man aus diesen kleinen Fenstern überhaupt was sehen?"

usw. usw.

Über das Sehen und Gesehen werden kann ich soweit etwas sagen, dass ich alleine durch die markante Form und der Farbe genügend Aufmerksamkeit habe. Lichttechnisch bin ich auch ausreichend ausgestattet. Nur seitlich war es mir zu wenig. Daher dachte ich mir, das VM durch einen käuflich zu erwerbenden Aufkleber "Quest" als Reflexfolie die Sichbarkeit zu erhöhen.

Nebenbei werden einige der unschönen Schleifspuren vom Sturz des Vorgängers kaschiert.


Vorher:

Nachher:




Mein erster Platten

Irgendwann ist immer das erste Mal. Das gilt natürlich auch für ein Velomobil.

Was über jahrelange Erfahrung am Rennrad einfach und schnell abgearbeitet wird, ist beim VM auf den ersten Blick schwieriger, das ja die Laufräder in geschlossenen Radkästen versteckt sind.




Auf dem zweiten Blick ist es aber auch hier sehr einfach zu bewerkstelligen. Das Zauberwort heißt einseitige Radaufhängung. Alle Laufräder sind an nur einer Seite befestigt. Somit kann der komplette Mantel und auch der Schlauch vom Reifen ab,- und wieder aufgezogen werden. Das Ein- und Auspacken dauert länger als der eigentliche Schlauchwechsel und durch den reichlichen Stauraum wird eine vollwertige Luftpumpe mitgeführt die schnell wieder Druck auf den Reifen bringt.

Mein erstes Mal zur Arbeit

Völlig übermotiviert und mit einem noch nicht perfekt eingestelltem Velomobil bin ich dann gleich zur Arbeit gedonnert.

Ich schreibe es bewusst so krass, da ich mir gleich mein linkes Knie zerschossen habe. So bequem ein Liegerad auch ist, durch den Liegesitz kann sehr viel Druck auf Pedal gebracht werden.

Dieser Druck überträgt sich dann natürlich auch aufs Knie. Wenn dann noch das Tretlager zu nach am Sitz ist......mehr brauche ich eigentlich nicht schreiben. Beim Rennrad können wenige Milimeter in der Sitzhöhe über Sein oder nicht Sein entscheiden. Das Gleiche gilt natürlich auch beim Liegerad.

Die nächsten Tage ging ich also nur noch seitlich die Treppen herunter. Aua....

Gefahren wurde trotzdem. Statt aber mit einem 34er Schnitt am ersten Tag  jetzt nur noch sehr langsam und ohne Druck auf dem Pedal. 26er Schnitt und 1h40m Fahrzeit. Oha....

Immer wieder wurde an der Sitzposition geschraubt und das Tretlager verstellt. Nach nunmehr 6 Wochen kann ich sagen, es hat fast 2000km gedauert bis ich a) die richtige Sitzposition gefunden und b) der Körper sich an die Belastung gewöhnt hat. Jetzt fahre ich völlig schmerzfrei und entspannt einen 30er Schnitt bei einem Puls unter 120.

Blick in Innere zum Tretlager
Bei der Arbeit bin ich jetzt das Gesprächsthema. Da gibt es Jemanden (Bekloppter) der täglichen über 40 km mit so einem komische Gefährt ( U-Boot) zur Arbeit fährt.




Vom Upright zum Liegerad

Moin Moin,

in einer losen Folge werde ich mal von meinen Abenteuern mit dem Quest 765 berichten.

Wie bei vielen Velomobilfahrern ist der Zugang zu einem Velomobil (VM) in mehrer Schritten erfolgt.

Schritt 1:
Ich bin seit vielen Jahren Rennradfahrer oder wie es bei den Liegeradfahrern heißt "Upright". Eigentlich war ich schon immer ein großer Freund der langen Rennradtouren. Sogenannte Marthonfahrer legen Strecken ab 200 km zurück. Leider gingen Versuche über längere Strecken immer mit schmerzhaften Nackenschmerzen einher.
Alle guten Ratschläge und Versuche dies in den Giff zu bekommen liefen fehl. Jahrelange Fehlhaltung "Geierhaltung" haben zu einer Verformung des oberen Wirbels geführt und es wird nie wieder so werden, dass ich auf dem Rennrad lange Strecken schmerzfrei fahren werden können.

Schritt 2:
Es musste somit eine Alternative her. Diese sah ich in der Anschaffung eines Liegerades. Zufälle ergaben, dass ich einen  26 Jahre alten Hochlieger von M5 mit Racebereifung erstehen konnte.


RTF in Nortorf im Sommer 2016




Wie es nunmal so ist, habe ich mich auch gleich einmal über diverse Foren über die Szene ein Bild gemacht und gleich eine Ortsgruppe in Kiel gefunden.

Alle 4 Wochen trifft sich diese Liegeradgruppe in Kiel oder in Rendsburg, meinem Heimatort. Relativ zeitnah trafen wir uns dann auch mit einer Kerngruppe von 5 Personen in Rendsburg. Drei fuhren mit einem Velomobil vor. Ein Mango, ein Quest und ein Alleweder.

Schritt 3:
Angefixt durch diesen Anblick und der Probefahrt im Quest war es zunächst der Preis, der mich zweifeln ließ, wirklich ein VM zu kaufen. Um den finaziellen Rahmen nicht zu sprengen, muss sich das VM selbst rechnen. Also wurde entschieden, den letzten Schritt zu gehen und den Versuch zu starten täglich mit einem VM zur Arbeit zu fahren.
Der Arbeitsweg ist nun nicht unbekannt. Fahre ich doch jetzt schon regelmäßig 1 - 3 x die Woche mit dem Liegerad zur Arbeit. Aber jeden Tag? Bei Wind und Wetter? Glätte ? Schnee? Sturm?.

Zunächts musste aber erst einmal ein Velomobil her. Der Zweitwagen wurde zunächst für eine gewisse Überghangszeit behalten.  Der Zufall ergab, dass ich ganz in der Nähe, nach einem Forenaufruf das Quest 765 erstehen konnte. Mit dabei zwei Hauben. Dieses Quest aus Teilcarbon war gerade erst 2 Jahre alt und hatte erst 7800 km runter. Also Ideal. Eine Seite wurde bereits durch einen Sturz des Vorbesitzers zerkratzt. Abgeholt wurde das Quest dann am 04.10.2016 mit enem Kilometerstand von 7800 km.

Quest auf dem Aschberg bei Ascheffeln

bereits am 07.10. fuhr ich das erste Mal mit dem VM zur Arbeit. Leider konnte ich nicht mehr auf dem Plattenweg am Nord-Ostsee-Kanal entlang fahren, sondern musste einen Umweg von 8 km in kauf nehmen. Der Arbeitsweg hat nunmehr eine Länge von 44 km. Es geht auch kürzer, bedeutet dann aber schlechtere Wege und eine Fahrt durch Rendsburg. Zeitlich ist es genauso schnell.